Diese verschiedenen Yogastile gibt es!

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Wenn man noch nie Yoga gemacht hat denkt man vielleicht: „Yoga ist gleich Yoga. Es gibt nur ein einziges Yoga!“ Sobald man aber anfängt zu üben, merkt man relativ schnell: „Das stimmt nicht! Es gibt viele verschiedene Yogastile, die sich alle in wesentlichen Elementen voneinander unterscheiden.“ Heute möchte ich dir einen knackigen Überblick der populärsten Yogarichtungen geben. Dieser wird dir dabei helfen dich besser zwischen der Yoga-Vielfalt zurecht zu finden und endlich den Yogastil zu entdecken, der WIRKLICH zu dir passt.​ Los geht’s.

1. Hatha Yoga

Hatha Yoga ist eine der populärsten Yogarichtungen in Deutschland​. Hier wird langsam, bewusst und nachvollziehbar von entspannten zu kraftvollen Yogaübungen gewechselt. Die Positionen werden ca. 1-2 Minuten gehalten. Es ist eine sehr ausgeglichene Yogarichtung, welche wunderbar für Anfänger geeignet ist , die die Yogapositionen erst noch kennen lernen müssen.

2. Vinyasa (Flow) Yoga

Vinyasa Yoga – oder auch Vinyasa Flow genannt – ist eine sehr dynamische, kraftvolle und anspruchsvolle Yogarichtung. Die Positionen werden nicht lange gehalten, sondern es wird fließend und übergangslos von einer Position in die nächste gewechselt. Häufig werden hier Sonnengrüße in den vielfältigsten Variationen geübt. Der Atem ist dabei immer synchron mit der Bewegung. Durch diese Synchronisierung von Atem und Bewegung kann der Geist sich beruhigen. Es ist sozusagen Meditation in Bewegung, aber körperlich manchmal auch echt herausfordernd.

3. Ashtanga Yoga

Das Wort Ashtanga kommt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt „acht Glieder“. Ashtanga Yoga bezieht sich auf den achtgliedrigen Weg, den Patanjali in den Yogasutras, einer der bedeutendsten Yogaschriften, beschreibt. Ähnlich wie im Vinyasa Flow wird hier dynamisch und fließend Yoga geübt, jedoch werden hier immer wieder dieselben Asana-Abfolgen geübt. Die einzelnen Abfolgen unterscheiden sich in ihrer Intensität. Grundsätzlich gilt Ashtanga Yoga als körperlich anspruchsvoller als z.B. Hatha Yoga.

4. Anusara Yoga

Anusara Yoga wurde 1997 von John Friend begründet und verbindet Elemente aus dem Hatha, Vinyasa und Iyengar Yoga. Es ist aber keine alte, klassische Yogapraxis, sondern bezieht sich auf die modernen, wissenschaftlichen Prinzipien der Biomechanik und bringt sie in Verbindung mit einer Konzentration auf die Öffnung des Herzens. Aspekte der Tantralehre werden ebenfalls im Anusara Yoga mit eingebunden. Die Stunden sind grundsätzlich sehr unterschiedlich gestaltet und es werden gerne mal Mantras gesungen. 

5. Bikram Yoga

Bikram Yoga trägt den Namen seines Begründers: Bikram Choudhury. Der indische Yogameister entwickelte eine Serie von 26 Hatha-Yogaübungen, die in 35-40 Grad heißen Räumen geübt werden. Häufig wird es deswegen auch Hot Yoga genannt. Der Ablauf einer Bikram Yogastunde ist klar festgelegt. Die einzelnen Positionen haben eine festgelegte Reihenfolge und werden ca. 30 bis 60 Sekunden gehalten. In der Übungsfolge befinden sich auch zwei Atemübungen. Außerdem geht man davon aus, dass durch die erhöhte Raumtemperatur eine Entgiftung des Körpers stattfindet. Es ist eine sehr körper- und fitnessorientierte Yogapraxis.

6. Iyengar Yoga

Iyengar Yoga wurde von Bellur Krishnamachar Sundararaja Iyengar entwickel, welcher 1918 geboren wurde und ein Leben geprägt von Krankheit und Schmerz führte. Er konnte die Yogaübungen wegen seiner Schmerzen immer nur technisch mangelhaft ausführen. Selbst als Lehrer waren ihm seine Schüler meilenweit voraus. Aufgrund seiner Schmerzen und Einschränkungen experimentierte er mit Hilfsmitteln herum, die ihm die technisch richtige Ausführung der Asanas zugänglicher machten. Iyengar Yoga benutzt also viele Hilfsmittel und möchte Yoga für jeden zugänglich machen. Die Positionen werden relativ lange gehalten, aber die Übergange zwischen den Positionen sind sehr zügig, weswegen es auch dynamische Anteile besitzt.

7. Kundalini Yoga

Beim Kundalini Yoga liegt der Fokus weniger auf den Körperübungen, sondern vielmehr auf dem Atmen, dem Singen und dem Meditieren – also auf der geistigen und spirituellen Praxis. Es bezieht sich auf die Lehren des Yogi Bhajan. Natürlich werden auch Körperübungen mit eingebunden, diese dienen aber eher der spirituellen Entwicklung. Sie sollen den Fluss der Energie durch die 7 Chakras anregen. In Kundalini Yogastunden werden verschiedene Übungsfolgen aus verschiedenen Elementen (Mantras, Lieder, Atemübungen, Meditationen, Bewegungen etc.) geübt, welche auch Krijas genannt werden.

8. Sivananda Yoga

Das Sivananda Yoga wurde von Swami Sivananda Saraswati begründet. Es verfolgt eine klare Linie und definiert klare Regeln. Eine Sivananda Yogastunde besteht neben Asanas auch aus Mantren, Meditationen, Atemübungen und einer intensiven Schlussentspannung. Alles wird in einer festgelegten Reihenfolge geübt. Sivananda Yogalehrer haben häufig die Farben weiß und gelb an – wobei weiß für das Einssein steht und gelb für das lernbegierige. 

9. Jivamukti Yoga

Das Jivamukti Yoga hat das Ziel, die alten Weisheiten der Veden (bedeutende Yoga Schrift), dem modernen Großstadtmenschen näher zu bringen. In einer Jivamukti Yogastunde werden die Asanas nicht lange gehalten. Du wirst hier viel eher choreographische, akrobatische Flows finden, die fast schon tänzerisch sind. Aber auch Mantren und eine Abschlussmeditation gehören zum festen Bestandteil einer Yogastunde. Jivamukti ist eine körperliche, ethische und spirituelle Praxis, welche einen kraftvoll-heftigen, Vinyasa-orientierten, körperlich betonten Yogastil darstellt.

10. Acro Yoga

Acro Yoga ist eine Kombination aus Akrobatik und Yoga. Es ist perfekt für alle, die lieber gemeinschaftlich als alleine üben. Hier wird mindestens zu zwei, wenn nicht sogar zu dritt geübt. Die Partnerübungen verlangen viel Sportlichkeit, Gleichgewichtssinn, Kreativität und Mut, aber bilden gleichzeitig auch mehr Vertrauen und Selbstbewusstsein in dir aus. 

11. Yin Yoga

Yin Yoga ist ein sehr passiver, meditativer Yogastil, der ursprünglich aus der traditionellen Chinesischen Medizin stammt. Die Positionen werden fast ausschließlich im Sitzen, oder Liegen praktiziert und mehrere Minuten gehalten. Es ist im Yin Yoga nichts Besonderes, auch mal 5 Minuten in Positionen zu bleiben. Muskelkraft wird hier so gut wie gar nicht eingesetzt. Vielmehr geht es um Dehnung, Entspannung und Meditation.

Ich hoffe dieser Überblick kann dir eine Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Yogastil sein. Sei dir aber darüber im Klaren: Am Ende ist die praktische Yogaerfahrung viel viel wertvoller als jeder Blogpost, oder jede sonstige Beschreibung. Geh da raus, teste viele verschiedene Yogastile, Yogastudios und Yogalehrer aus. Du wirst genau das finden was zu dir passt, wenn du es ausprobierst – nicht nur wenn du etwas hörst, oder liest. Viel Spaß auf deiner Reise.

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Autorin

Joy Celine Weber, am 26.10.2018

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